Stadtchroniken oder ausführlichere Gesamtdarstellungen über Schrobenhausen sind dünn gesät und ausnahmslos älteren Datums. Zu Beginn steht die Chronik eines zu wenig gewürdigten Professors für Mathematik, des in Schrobenhausen gebürtigen Thaddäus Siber aus dem Jahr 1817. Es folgt 1850 das Chronikon des Geistichen Michael Fick, im Jahr 1858 eine kurze Chronik des aus Schrobenhausen stammenden Geistlichen Johann Evangelist Waldvogl. Eine im Wochenblatt 1886-1887 erschienene Chronik des späteren Ehrenbürgers Michael Thalhofer ist so gut wie unbekannt. Da die Urheberrechte dieser Werke erloschen sind, können wir sie hier präsentieren oder auf die Digitalisate im öffentlichen Bibliotheksnetz verlinken.
Danach folgen nur noch kürzere Gesamtdarstellungen, so von Georg August Reischl in der Zeitschrift „Bayerland“ im Jahr 1937 und im allgemein geschätzten Sammelwerk „Landkreis Schrobenhausen“ 1963. Das Buch „Stadt Schrobenhausen. Erzähltes zur Geschichte“ von Werner Vitzthum bringt zahlreiche Aspekte der Stadtgeschichte, ist aber im Wesentlichen eine Sammlung von Zeitungsartikeln des Autors.
Wir präsentieren oder verlinken hier auf alle Werke, bei denen das Urheberrecht erloschen ist. Alle anderen Titel hat das Stadtarchiv präsent.
Wir werden im Lauf der Zeit die Biographien der Chronisten ergänzen und versuchen, die Bedeutung ihrer Chroniken einzuschätzen. Manches erscheint heute überholt, viele Informationen sind aber auch heute noch für die Stadtgeschichte bedeutsam.
Thaddäus (Thadde) Siber, 1774 geb. in Schrobenhausen, Benediktinerpriester, Professor für Mathematik und Physik, beschäftigte sich mit der Geschichte seiner Heimatstadt und veröffentlichte 1817 seine „Historisch-statistischen Notitzen“ im zeitgenössischen „Landwehr-Almanach“, die als erste Schrobenhausener Chronik gelten können.
Thadde Sibers Chronik finden Sie hier
Michael Fick (1807-1877), geboren in Hohenwart, zunächst Lehrer in Schrobenhausen, nach dem frühen Tod seiner Frau Studium der Theologie, dann ab 1842 Kaplan und danach Benefiziat Schrobenhausen. Er erweiterte das von Benefiziat Anton Ertlmair begonnene „Chronicon“ und veröffentlichte es bogenweise als Beilage im Schrobenhausener Wochenblatt. Besonders reizvoll sind drei Stiche, eine Ansicht von Schrobenhausen, eine Marktszene auf dem Schrannenplatz und eine Ansicht von Hohenwart. Wir werden diese Stiche in besserer Qualität auf unserer Homepage nachreichen.
Michael Ficks Chronikon finden Sie hier
Johann Evangelist Waldvogel (1804-1855). Bisher war wenig zu seiner Biographie bekannt. Geboren in Schrobenhausen, studierte er Theologie und war ab 1838 katholischer Stadtpfarrer in Nördlingen. Im Jahr 1855 starb er in Loppenhausen, kurz nachdem ihm diese Pfarrei im Landgericht Mindelheim verliehen worden war. Im Jahr 1858 erschien seine „Historische Skizze von Schrobenhausen“.Genauere biographische Angaben finden sich hier.
Johann Evangelist Waldvogls Chronik finden Sie hier
Michael Thalhofer (1855-1929) stammte aus Aichach, studierte Theologie, wurde ab 1877 zunächst Kaplan in Schrobenhausen und war danach hier rund ein halbes Jahrhundert Benefiziat. Er war Gründungsmitglied und Schriftführer des Historischen Vereins, hielt Vorträge und veröffentlichte wichtige Beiträge zur Schrobenhausener Geschichte. Heute zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist seine Chronik „Zur Schrobenhauser Geschichte“, die in zahlreichen Folgen in den Schrobenhausener Wochenblättern 1886 bis 1888 erschien – und die wir hier als Kopie aus den Zeitungsbänden präsentieren. Im Jahr 1927 verlieh ihm die Stadt Schrobenhausen für seine Verdienste das Ehrenbürgerrecht. Mehr biographie Daten und Veröffentlichungen von Michael Thalhofer finden Sie hier
Michael Thalhofers Chronik finden Sie hier
Schrobenhausen, seine Geschichte, Sehenswürdigkeiten und Umgebung (1910).
Die 24-seitige Broschüre, herausgegeben vom Historischen Verein Schrobenhausen, wurde vom oben bereits genannten Michael Thalhofer verfasst. Sie ist eine Mischung aus Ortsgeschichte und Fremdenverkehrsprospekt, die potenziellen Besuchern die Stadt und die Umgebung Schrobenhausens schmackhaft machen will. Die Broschüre ist 1910 erschienen, das geht aus dem Protokollbuch des Historischen Vereins Schrobenhausen eindeutig hervor.
Die Broschüre von Michael Thalhofer finden Sie hier
Schrobenhausen – Das altbayerische Rothenburg (1930).
Dieses 16-seitige Faltblatt wurde vom Schrobenhausener Verschönerungsverein herausgegeben. Es ist der erste eigentliche Stadtprospekt, der sich an potenzielle Besucher der Stadt richtet – attraktiv gestaltet mit vielen Bildern. Die Bezeichnung Schrobenhausens als „altbayerisches Rothenburg“ ist keine eigene Wortprägung des Vereins, sondern taucht schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf. So berichtet zum Beispiel die Neue Augsburger Zeitung im Jahr 1912 anlässlich des Schrobenhausener Landwirtschaftsfests: „Das ‚altbayerische Rothenburg‘ – diese ehrenvolle Bezeichnung verdankt es seinem reizenden mittelalterlichen Stadtbilde ….“. Noch um 1960 ist diese Bezeichnung für Schrobenhausen in Gebrauch. Das Erscheinungsdatum des Faltblatts wird im Bibliotheksverbund mit 1930 angegeben.
Das Faltblatt finden Sie hier